Christine Fraas


Leben mit Hermine



194 Seiten, Farbumschlag
9,00 €, ISBN 3-925295-20-8



"Leben mit Hermine" ist das Buch einer Mutter über ihre 1955 geborene behinderte Tochter. Hermine leidet unter dem Down-Syndrom, ihr Weg ins Leben ist nicht leicht. In der ehemaligen DDR wird die Betreuung behinderter Kinder nicht vom Staat organisiert, vieles ist der Eigeninitiative betroffener Eltern überlassen.

Hermine ist zunächst bei einem bekannten Münchner Professor in Behandlung, doch der kalte Krieg hat auch privat Folgen. Ab 1961 ist mit dem Mauerbau für Hermine der Weg zur Behandlung blockiert.

Doch ihre Mutter läßt sich davon nicht entmutigen, obwohl sie schon früh ahnt, daß der Kampf um Integration schwer wird. 1962 notiert Christine Fraas beim Spiel mit Nachbarskindern: "Hermine war nicht Königin oder Prinzessin, sondern regelmäßig Dienerin oder Köchin. Da hatte sie zu werkeln und kam den anderen nicht in die Quere. Verstehen konnte ich es schon, aber es machte mich traurig."

1992, im Alter von 65 Jahren beginnt Christine Fraas mit ihrem Bericht, zu dem ihr bis dahin immer die Zeit fehlte. Innerhalb von drei Jahren "überdenkt" sie ihr Leben mit Hermine, die sie daran beteiligt, sie erlaubt ihr darin ihren eigenen Blickwinkel. Dadurch entstand ein sehr ehrliches und menschliches Porträt, das auch die Begrenztheit in Hermines Leben nicht verschweigt, das Mut macht. Mut zum Gespräch und zur Begegnung.